2014: Der vierte Winter im Ries

Sie gehören ins Ries, sie sind ein Teil unserer Kultur geworden. Schon vor hunderten von Jahren waren sie im Ries heimisch. Durch viele Veränderungen von Menschenhand in der Rieser Landschaft verließen sie uns um nach vielen Jahren wieder heimzukehren. Sie haben akzeptiert und sich arrangiert, die Monokultur für die Fütterung der Biogasanlagen angenommen und versuchen das Beste daraus zu machen.

Am Vormittag vergnügen sie sich auf den noch grünen Wiesen am Goldbach bei Baldingen. Gegen Mittag folgt dann ein kurzer Zwischenstopp auf dem Brot – und Tanzhaus in Nördlingen, und nachmittags gesellen sie sich zu einer Gruppe Silberreiher auf den Wiesen zwischen Löpsingen und Nördlingen. Abends, bei Einbruch der Dämmerung, landen sie wieder auf ihrem Horst über dem Marktplatz in Nördlingen.

So in etwa sieht im Augenblick bei diesen frühlingshaften Temperaturen ihr Tagesablauf bei ihrer Nahrungssuche aus. Das Nest auf dem Brot – und Tanzhaus wird zwischendurch eifrig von den Tauben besucht und ordentlich mit vielen weißen Federn geschmückt, gleich sanften Schneeflocken.

Nach der letzten Reinigung des Storchennestes im Oktober 2013 wirken die Storchenfamilie auf dem noch nackten Horst zierlich und schmal. Wenn erst der Frühling ins Land zieht und die Zeit der Gefühle beginnt, da bietet die Nisthilfe viel Platz für Meister Adebar um die Brutstätte mit seinen genialen architektonischen Baukünsten wieder frisch aufzustocken.